Bademode im Laufe der Zeit |
1400 v.Chr.: Bade-Bekleidung hat man aus den bronzezeitlichen Pfahlbauten keine geborgen, aber das Klima war zu der Zeit so warm, dass wir mit der Fotomontage vielleicht richtig liegen. Nachweisbar stiegen später Griechinnen wie Römerinnen in Zweiteilern ins Wasser.(9) Bis 1830 wurde in vielen Gebieten Europas und auch rund um Zürich nackt gebadet, dann wurde das obrigkeitlich verboten.(9) 1920 im Zürcher Seebad Utoquai: Frauen (und im anderen Abteil die Männer) gingen eher verhüllt ins Wasser. Die Dame z.B. in Badehose und bis an die Knie gehender langer Bluse, der Herr im bis über die Achseln gehenden "Strandkostüm". 1942 versuchte der Zürcher Stadtrat, zweiteilige Badekleider als "nicht zulässig" zu taxieren. Proteste von Badenixen und der Textilindustrie liessen ihn die Übung aber abbrechen.(17) Der eigentliche Bikini 👙, 1946 das erste Mal vorgeführt (als Pumphöschen" mit darüber genähtem Röckchen und einem verstärkten Büstenhalter), hat sich erst in den 60er-Jahren durchsetzen können (vergl. den revolutionären Auftritt von Ursula Andress 1962 im James-Bond-Film "007 jagt Dr. No"). Seither ist das pro Flächeneinheit teuerste Textil frauenseits die am häufigsten getragene Badebekleidung. 1960: Der Einteiler (Bade-"Anzug" in Deutschland, Bade-"Kleid" in der Schweiz) ist aktuell wie eh und je. In manchen Bädern der Umgebung sehen Sie Badeanzüge genauso häufig wie Bikinis. Und beim Sprung ins Wasser gibt's weniger zu verrutschen. Einen schönen Eindruck der Bademode zur Mitte des letzten Jahrhunderts gibt uns die schöne Sammlung der Bademode-Plakate von Lahco. 1970: Für grosse und kleine Männer: die klassische Badehose mit Elastan. Von der Form her variiert nur die Länge der Seitenkante. 1978: Der Monokini, der kleine Einteiler, wurde 1964 auf den Bahamas zum ersten Mal fotografiert. Bis sich allerdings die Frauen oben ohne ins Freibad legten, mussten weitere zehn bewegte Jahre vergehen. 1974 gab es auch in Zürich die amtliche «Oben-ohne-Erlaubnis». Heute wird sie kaum noch beansprucht, frau trägt im Schwimmbad wieder mehr Stoff. 1988: Der String-Tanga der Cariocas (für manche Männer vielleicht die reizendste Erfindung des letzten Jahrhunderts) hat sich in der Schweiz nie richtig durchgesetzt. Der String eher in den Dessous-Abteilungen als in den Bademode-Shop verkauft. 2003: Die Bermuda-Shorts; in der Bademode für Jungs und Männer dominieren lange Badehosen. Damit zeigt der sich maskulin gebende Mann im Schwimmbad wieder etwa gleich viel Haut wie vor 1920... 2010: Die Boys tragen lange Badeshort, die Girls meistens Bikinis... Bademode 2012: Die Männer in Bade-Short, Frauen in knappen Bikinis. Zumindestens im Gebiet des Genfersees badeten Frauen wieder vermehrt oben-ohne, und sogar der String erlebte eine winzige Renaissance. 2015: Die Badeshort für Jungs, das Bikini für die Girls – modemässig ist am Pool keine Änderungen in Sicht... |